Stimmungsschwankungen

Am Morgen noch himmelhochjauchzend, am Abend zu Tode betrübt, zwischenzeitlich glücklich und zufrieden, dann wieder ängstlich und sorgenvoll – dieses Auf und Ab der Gefühle kennt der Großteil aller Schwangeren.

Sobald es sich der Nachwuchs im Bauch gemütlich macht, bleibt nämlich kein Stein mehr auf dem anderen. Kaum glaubt man, sich gut mit der neuen Situation abgefunden zu haben, ziehen neue Wolken am Himmel auf. Eine an sich harmlose Bemerkung des Partners oder Kritik vom Vorgesetzten/von der Vorgesetzten bringen das Fass manchmal schneller zum Überlaufen als man denkt. Allen Betroffenen, die sich selbst nicht wieder erkennen, sei jedoch gesagt: Stimmungsschwankungen sind in der Schwangerschaft vollkommen normal. Sie sind eine natürliche Begleiterscheinung und gehören einfach dazu.

Schwangere Frau ist traurig

Auslöser

Wie stark eine Frau aufgrund ihrer Schwangerschaft unter emotionalen Höhen und Tiefen leiden wird, lässt sich vorab nicht prognostizieren. Dies hängt nämlich in erster Linie davon ab, wie gut es der Schwangeren gelingt, mit dem veränderten Hormonspiegel ihres Körpers umzugehen.

Apropos Hormone: diese fleißigen Botenstoffe sind dafür verantwortlich, dass es überhaupt zu ausgeprägten Stimmungsschwankungen kommen kann. Progesteron und Östrogen werden normalerweise in den Eierstöcken produziert. Das ist ein Prozess, der von alleine und meistens unbemerkt über die Bühne geht. Sensible Frauen bemerken wenige Tage vor Eintreten ihrer Regelblutung vielleicht eine leichte Veränderung der Hormonkonzentration. Sie äußert sich in Angespanntheit oder emotionaler Verstimmung (ein Phänomen, das auch unter der Bezeichnung Prämenstruelles Syndrom bekannt ist).

Ähnliches passiert beim Eintreten einer Schwangerschaft, allerdings in einem viel höheren Ausmaß. Sobald die Eizelle befruchtet wurde, beginnt der Körper damit, auf Hochtouren schwangerschaftserhaltende Hormone zu produzieren. Schließlich muss der gesamte Organismus darauf vorbereitet werden, dem Nachwuchs eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen.

Die Ausschüttung von Progesteron und Östrogen wird gesteigert, vorerst sind nach wie vor die Eierstöcke für die Produktion zuständig. Bald wird jedoch die Plazenta gebildet, die ab dem fünften Schwangerschaftsmonat die komplette Hormonproduktion übernehmen wird. Bis es jedoch soweit ist, wechseln sich Eierstöcke und Plazenta sozusagen ab. Dieses Hin und Her sowie der erhöhte Anteil an Hormonen kann vor allen Dingen in den ersten Schwangerschaftsmonaten zu erheblichen Stimmungsschwankungen führen. Körperliche Veränderungen, die auch durch Hormone verursacht werden (Müdigkeit, Übelkeit, Sodbrennen, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen) tun ihr Übrigens.

Achterbahn der Gefühle

Im Auf und Ab der Emotionen spielen Hormone also eine große Rolle. Sie können bestehende Gefühle verstärken, noch nie da gewesene Sorgen auslösen und Situationen schwieriger erscheinen lassen, als sie tatsächlich sind. Es ist jedoch nicht nur der Hormonhaushalt, der dazu beiträgt, dass es Schwangeren schwerer fällt, ihre Gefühle zu kontrollieren. ExpertInnen gehen mittlerweile davon aus, dass die seelische Ebene durch eine Schwangerschaft zeitenweise aus dem Gleichgewicht geraten kann.

Selbst wenn es sich beim Nachwuchs um ein absolutes Wunschkind handelt, fühlen sich werdende Mütter hier und da überfordert. Neben organisatorischen Aufgaben und Entscheidungen (Mutter-Kind-Pass-Termine, Kennenlernen der Hebamme, Wahl des Geburtsortes, Geburtsvorbereitungskurs, Auseinandersetzung mit pränataldiagnostischen Untersuchungen), schwirrt der Kopf oft voller Gedanken.

  • Wird mein Kind gesund auf die Welt kommen?
  • Wie verändern mich Schwangerschaft und Mutterschaft?
  • Welche Auswirkungen hat das Baby auf meine Beziehung?
  • Wir stark wird unsere Zweisamkeit leiden?
  • Werde ich allen Aufgaben gewachsen sein? Bin ich eine gute Mutter?

Manchmal sind es jedoch auch der Vergleich mit anderen Frauen, gut gemeinte Ratschläge oder berufliche Sorgen, die das Nervenkostüm einer Schwangeren strapazieren. Gelegentlich können sogar süße Tierbilder oder eine traurige Melodie im Radio heftige Emotionen hervorrufen.

Wie stark die Berg- und Talfahrt der Gefühle tatsächlich ausfällt, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Stress spielt beispielsweise eine Rolle, aber auch die Fähigkeit der Einzelnen, mit ungewohnten Situationen und körperlichen Veränderungen umzugehen. Niemand kann sich jedoch dazu zwingen, während der gesamten Schwangerschaft, stets ruhig, gelassen und ausgeglichen zu sein. Während es so scheint, als würden die einen typische Schwangerschaftsbeschwerden oder Sorgen einfach abschütteln, sind andere zart besaiteter als sonst.

Zur Beruhigung: die immer strahlend schöne Frau, die ihre Schwangerschaft uneingeschränkt unbeschwert erlebt, ist eine Erfindung der Hochglanzmagazine. Höhen und Tiefen gehören einfach dazu, schließlich bedeutet eine Schwangerschaft auch immer eine Zeit der Umstellung und das gleich auf mehreren Ebenen.

Sanfte Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden

Die Schwangerschaft ist eine besondere Zeit, in der dein Körper Höchstleistungen vollbringt. Kleine Beschwerden wie Sodbrennen, Rückenschmerzen oder empfindliche Haut gehören für viele werdende Mütter leider dazu. Gut zu wissen: Es gibt zahlreiche Produkte, die gezielt Linderung verschaffen – von Cremes und Tees bis hin zu sanften Mitteln für typische Beschwerden.

Apotheke.at bietet eine breite Auswahl an Marken-Produkten, die speziell auf die Bedürfnisse Schwangerer abgestimmt sind. Egal ob zu Hause oder unterwegs – einfach bequem (auch per Smartphone) bestellen und gratis direkt nach Hause liefern lassen. Und das zu günstigen Preisen!

Jetzt entdecken:

Mehr erfahren

Advertorial

Strategien zur Bewältigung

Stimmungsschwankungen sind einfach da, ob man will oder nicht. Sie lassen sich nicht vermeiden, aber sehr wohl in erträgliche Bahnen lenken. Dabei empfiehlt es sich in erster Linie, den aktuellen Gemütszustand so zu akzeptieren, wie er nun mal ist. Gegen Traurigkeit oder Überschwang anzukämpfen, bietet wenig Aussicht auf Erfolg. Meist verschlimmert sich das Gefühl sogar, da man krampfhaft versucht, es zu unterdrücken. Schwangere sollten es sich also zugestehen, einfach einmal „neben der Spur“ zu sein. Es ist auch nichts dabei, wenn man gelegentlich in Tränen ausbricht oder man innerhalb eines Tages alle nur denkbaren positiven und negativen Gefühle erlebt. Werdende Mamas sollten nicht allzu streng mit sich selbst sein und Erwartungen nicht zu hoch ansetzen.

Neben einer Veränderung der inneren Einstellung helfen folgende Strategien gegen den Schwangerschaftsblues:

  • Ein Kinoabend oder Theaterbesuch mit Freundinnen oder Bekannten.
  • Offene Gespräche mit dem Partner, mit der Hebamme, mit Freundinnen oder dem betreuenden Arzt/der betreuenden Ärztin.
  • Zeitfenster, die bewusst zum Entspannen und Abschalten genutzt werden (z.B. ein Bad in der warmen Wanne, eine Tasse Tee und ein gutes Buch). Bewährt sind alle jene Aktivitäten, die bereits vor der Schwangerschaft zum Wohlbefinden beigetragen haben.
  • Leichte sportliche Aktivitäten oder ausgedehnte Spaziergänge in der freien Natur.
  • Austausch mit Frauen, die gerade in der gleichen Lebenssituation stehen z.B. beim Geburtsvorbereitungskurs oder beim Schwangerschafts-Yoga.
  • Ablenkung jeglicher Form – z.B. ein Wellness-Urlaub oder ein Städtetrip am Wochenende.

Depressionen & Ängste

Ein gewisses Maß an Ängsten und Sorgen ist während der Schwangerschaft als normal anzusehen. Dazu zählt auch das Wechselspiel von Glücksgefühlen und depressiven Verstimmungen. Grund zu handeln gibt es jedoch, wenn sich Schwangere von ihren Stimmungsschwankungen nicht mehr erholen können, nicht mehr in der Lage sind, die Dinge positiv zu sehen. Wer tagelang heult, am liebsten im Bett bleibt und über einen längeren Zeitraum hinweg keine Freude mehr an sozialen Kontakten oder Freizeitaktivitäten findet, der sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Depressionen können nämlich nicht erst nach der Geburt, sondern auch schon während der Schwangerschaft auftreten. Im Regelfall gibt es dafür jedoch wirksame Behandlungsoptionen wie z.B. Gesprächstherapie, Gestalttherapie oder ärztlich verordnete Lichttherapien.

Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag liefert ausschließlich allgemeine Informationen und ersetzt keinesfalls den fachkundigen Rat eines Arztes, einer Hebamme oder anderen dafür qualifizierten Experten (Stillberaterinnen, Therapeuten etc.)

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 9 und 4?

Mehr erfahren:

Die Mama-Garderobe: Fashion-Tipps für den Alltag mit Kindern

Solange die Kinder noch klein sind, muss es in Sachen Styling oft schnell gehen. In der Regel bleiben Mamas nur wenige Minuten, um sich anzuziehen und sich zurechtzumachen, ehe der Nachwuchs wieder die volle Aufmerksamkeit fordert. Gleichzeitig soll der Look tauglich für den turbulenten Alltag mit Kind sein, ohne langweilig auszusehen. Hier erfährst du, wie dir das gelingt.

Weiterlesen

Schlaf gut: Einrichtungsideen fürs Familienschlafzimmer

Es ist eines der Themen, das am häufigsten im Familien- und Freundeskreis und mit anderen Eltern besprochen wird: der Schlaf. In den ersten Lebensmonaten deines Babys bekommt ihr vermutlich nicht genug davon, und auch wenn die Kinder größer werden, gibt es immer wieder Phasen (z. B. Krankheit, Zahnen, Entwicklungsschub), in denen ihr mit nächtlichen Unterbrechungen umgehen müsst. Etwa bis zum Schulalter, bei manchen auch darüber hinaus, hat es sich bewährt, alle Familienmitglieder in einem Schlafzimmer unterzubringen. Das hat den Vorteil, dass ihr in der Nacht schnell reagieren könnt, wenn der Nachwuchs etwas braucht. Zudem ist es erwiesen, dass sich Kinder in der Gegenwart ihrer Eltern leichter beruhigen. Wir haben ein paar Tipps für euch, wie man ein Familienschlafzimmer so gestaltet, dass Groß und Klein einen erholsamen Schlaf und ausreichend Raum für sich finden.

Weiterlesen

Die optimale Schlafumgebung für dein Baby

In den ersten Monaten verbringen Säuglinge üblicherweise sehr viel Zeit damit, zu schlafen. Sie schlafen auf deinem Arm ein, machen ein Nickerchen im Kinderwagen, schlummern im Tragetuch oder liegen gemütlich in ihrem eigenen Bettchen. Der Schlaf ist für Babys von großer Bedeutung, er trägt zu einer gesunden Entwicklung bei und hilft ihnen, die Eindrücke des Tages zu verarbeiten. Die Fähigkeit zu schlafen bringen Kinder schon mit, Eltern können sie unterstützen, indem sie für eine ideale Schlafumgebung sorgen.

Weiterlesen

Stillen & Kinderbetreuung

Wenn du wieder arbeiten oder einfach mehr Zeit für dich möchtest, hast du ab einem gewissen Alter die Möglichkeit, dein Kind zu einer Tagesmutter, Leihoma oder in eine Kleinkind- bzw. Krabbelgruppe zu geben. In Kinderkrippen werden Babys und Kinder bis zum dritten Lebensjahr betreut, ebenso gibt es Tagesmutter, die kleinere Gruppen haben und dadurch jüngere Kinder aufnehmen können. Mamas, die ihr Kind noch stillen, stehen häufig vor der Frage, ob die Fremdbetreuung ein Abstillen erfordert oder wie sich Stillen und Kinderbetreuung vereinbaren lassen. Wir haben uns ein paar Gedanken zu dem Thema gemacht und die wichtigsten Tipps zusammengefasst, wie eine stillfreundliche Eingewöhnung gelingen kann.

Weiterlesen

Melde dich zum Schwanger.at Newsletter an – dich erwarten spannende Artikel, Produkttests und Gewinnspiele!

Was ist die Summe aus 6 und 5?