Großer Windelcheck: Die Ergebnisse von Stiftung Warentest

Immer wieder entdecken Konsumentenschützer*innen bedenkliche Stoffe in Babyprodukten wie Feuchttüchern oder Wegwerfwindeln. Wir haben uns den aktuellsten Babywindel-Check von Stiftung Warentest angesehen, um uns ein Bild zu machen, ob Schadstoffe noch ein Thema sind und wie rasch die Hersteller diesbezüglich reagiert haben. Über mehrere Wochen hinweg haben 254 Familien unterschiedlichste Windeln von hochpreisig bis günstig getestet, zusätzlich wurden die Produkte im Labor umfassend untersucht. Eine bekannte Marke ging als Testsieger hervor, aber auch Eigenmarken konnten durchaus überzeugen.

Windeln unter der Lupe: Die Ergebnisse von Stiftung Warentest

Klarer Testsieger und ein gutes Mittelfeld

Laut Stiftung Warentest verbrauchen Eltern insgesamt 5.000 Windeln, bis der Nachwuchs trocken ist und auf die Toilette oder das Töpfchen gehen kann. In Deutschland sind es 95 % aller Kinder, die in den ersten Lebensjahren mit einer Windel aufwachsen. Von Geburt an wird also gewickelt, umso wichtiger ist die Wahl der passenden Windel. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Wegwerf- und Stoffwindel, wobei der Großteil aller Eltern auf Einwegwindeln zurückgreift. Diese müssen saugfähig, hautfreundlich, auslaufsicher und aller 3-4 Stunden gewechselt werden. Am großen Windeltest haben sich 254 Familien beteiligt, die 11 unterschiedliche Einwegwindeln in der Größe 4 (Maxi) im Alltag getestet haben. Dabei gab es einige Kriterien, auf die die Eltern achten mussten: Dichtheit/Saugfähigkeit, Material, Handhabung beim An- und Ausziehen und ob die Haut des Babys mit Rötungen oder wunden Stellen reagiert. Zusätzlich wurden die Windeln im Labor auf Schadstoffe und hautunverträgliche Inhaltsstoffe untersucht.

Die besten Bewertungen erhielten die Pampers Premium Protection Windeln und die Pampers Baby-Dry. Beide liegen mit den Noten 1,4 (Pampers Premium Protection) und 1,5 (Pampers Baby-Dry) auf den ersten Plätzen und sind gleichzeitig auch die teuersten Windeln im Test. Ein sogenannter Super-Absorber sorgt dafür, dass die Windel bis zu 344 Gramm Flüssigkeit aufnehmen kann und dadurch auch über Nacht trocken bleibt. Auch günstigere Windeln konnten mit einem „Gut“ abschneiden, darunter die Eigenmarke der Drogeriekette dm sowie Windeln der Supermarktketten Edeka und Lidl. Nicht empfehlenswert ist hingegen die Windelmarke von Amazon – einige Kinder reagierten im Test mit Hautreizungen und einem roten Po.

Schadstoffe in Wegwerfwindeln

Vor einigen Jahren wurden in den Einwegwindeln von zahlreichen französischen Herstellern Schadstoffe und giftige Substanzen wie etwa Glyphosat gefunden. Auch bei Dioxinen und den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) wurden die erlaubten Grenzwerte empfindlich überschritten. Diese Bestandteile lösen sich, wenn sie mit Urin oder Feuchtigkeit in Berührung kommen und können dann Hautreizungen verursachen. Stiftung Warentest hat also alle Windeln auf unterschiedlichste Schadstoffe hin untersucht, darunter: Formaldehyd, Glyoxal, Schwermetalle, Pestizide, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Weichmacher, Alkylphenole und Alkylphenolethoxylate, Organozinnverbindungen, Lösemittelrückstände, Azofarbstoffe, polychlorierte Biphenyle, Duftstoffe, Paraffine und Erdölprodukte, halogenorganische Verbindungen, Dioxine und Furane, optische Aufheller und Cyclosiloxane. Erfreulicherweise wurden in keiner der getesteten Windeln einer der oben genannten Schadstoffe gefunden

Stoffwindeln als umweltfreundliche Alternative?

Wegwerfwindeln tragen zu den wachsenden Müllbergen bei, so viel steht fest. Circa 154.680 Tonnen Windeln werden jedes Jahr in Deutschland entsorgt. Sowohl aus Gründen des Umweltschutzes als auch aufgrund der Verträglichkeit steigen immer mehr Eltern auf Stoffwindeln um. Diese können mehrmals verwendet werden und machen weniger Müll. Jedoch trägt das Waschen der Windeln ebenso zum ökologischen Fußabdruck bei – außer die Windeln werden mit einer ohnehin beladenen Maschine und Temperaturen unter 60 Grad gewissermaßen mit gereinigt. Wer nachhaltig waschen möchte, sollte in diesem Zusammenhang auch auf den Trockner verzichten, sondern die Windeln am Wäscheständer oder idealerweise an der frischen Luft zum Trocknen aufhängen – so die Empfehlung von Stiftung Warentest.

So wurde getestet

Sowohl Eltern als auch Expert*innen im Labor waren am Windelcheck beteiligt. Insgesamt wurden 11 unterschiedliche Einwegwindeln nach folgenden Kriterien getestet:

  • Tragekomfort mit einer Gewichtung von 40% (Dazu zählen Passform, Tragegefühl, Hautverträglichkeit und die technisch erfasste Rücknässe)
  • Auslaufschutz mit einer Gewichtung von 40%
  • Handhabung mit einer Gewichtung von 20% (An- und Ausziehen, Verschließen der Windel, Öffnen der Verpackung)
  • Schadstoffe

 

Alle Testergebnisse im Detail findest du hier.

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