Homöopathie für Mutter & Kind

Schon während der Schwangerschaft kommen homöopathische Arzneimittel gerne zur Anwendung. Ihnen wird bei richtiger Dosierung eine starke Heilkraft nachgesagt und das ganz ohne Nebenwirkungen. Auch während der Geburt, im Wochenbett und in der ersten Zeit mit dem Nachwuchs, erweist sich Homöopathie als sanfte Helferin.

Homöopathie in der Schwangerschaft

Unterstützung bei der Geburt

Gebärende können mittlerweile auf vielen Geburtenstationen klassische als auch alternative Verfahren in Anspruch nehmen. In den unterschiedlichen Phasen der Entbindung stehen zahlreiche Methoden zur Verfügung, die den Geburtsverlauf erleichtern und Schmerzen lindern sollen. Häufig verfügen Hebammen über eine homöopathische Zusatzausbildung. Wer seine eigene Hebamme zur Entbindung mitnehmen möchte (Beleghebamme/Wahlhebamme), der kann bereits beim Kennenlernen darauf achten, ob naturheilkundliche Zusatzkenntnisse vorhanden sind. Üblicherweise kommen Aromatherapie, Homöopathie, Bachblütentherapie und Akupunktur in der Geburtshilfe zum Einsatz. Je nach Ausbildung des Personals und Fortschritt der Geburt.

Natürlich spielen auf die Bedürfnisse der Gebärenden eine Rolle. Möchtest du bestimmte medizinische Maßnahmen nicht in Anspruch nehmen und/oder es mit anderen Heilmethoden versuchen, empfiehlt es sich, dies in deinem Geburtsplan festzuhalten. Du kannst auch mit deiner Begleitperson, deinem Partner oder deiner Beleghebamme darüber sprechen. Sie können deine Wünsche nach außen vertreten, wenn du deine gesamte Kraft für die Entbindung benötigst.

Tipp: wenn du während der Entbindung im Krankenhaus nicht auf homöopathische Arzneimittel verzichten möchtest, du aber nicht weißt, ob Homöopathie auf der Station angeboten wird, kannst du dir eine homöopathische Taschenapotheke mitnehmen. Ausgebildete HomöopathInnen werden dir nach einem ausführlichen Gespräch jene Wirkstoffe zusammenstellen, die standardmäßig in der Geburtshilfe zur Anwendung kommen. Außerdem besteht die Möglichkeit, individuelle Arzneimittel in die Taschenapotheke aufzunehmen. Frauen, die sich für eine außerklinische Geburt im Geburtshaus oder in den eigenen vier Wänden entscheiden, profitieren ebenso von der positiven Wirkung der Homöopathie. Viele Hebammen verfügen über einen reichen Wissens- und Erfahrungsschatz in Punkto alternative Heilmethoden. Auch bewährte Hausmittel kommen gerne zum Einsatz. Es ist ratsam deine Vorstellungen rund um die Geburt bereits in den Vorgesprächen mit der Hebamme zu thematisieren. Ihr überlegt gemeinsam, ob Schmerzmittel zum Einsatz kommen sollen und welche Utensilien zur Verfügung stehen (z.B. Geburtshocker, Wassergeburtsbecken, Gymnastikball). Sofern deine Hebamme ausgebildete Homöopathin ist, wird sie dich auch über Homöopathika informieren.

Stärkende Mittel für einen positiven Geburtsverlauf

Homöopathie versteht sich als ganzheitliche Medizin. Wirkstoffe werden nach dem so genannten Prinzip der Ähnlichkeit ausgewählt, dabei steht der Mensch in seiner Gesamtheit im Mittelpunkt. Das bewährt sich vor allen Dingen in der Geburtshilfe. Schließlich ist eine Entbindung nicht nur ein körperliches, sondern auch ein emotionales Ereignis. Nicht selten müssen Gebärende an ihre Grenzen gehen oder sie gar überwinden. Auch Komplikationen und unvorhergesehene Entwicklungen, wie beispielsweise ein Geburtsstillstand, können die werdenden Eltern ganz schön auf die Probe stellen. Für die Gebärende ist das eine Ausnahmesituation, in der Homöopathie eine gute Unterstützung darstellen kann. Behandelt werden nämlich nicht nur die körperlichen Symptome, sondern auch die Psyche. Ängstliche Frauen können beispielsweise durch den Einsatz von Homöopathika ermutigt werden, loszulassen. Das wiederum wirkt sich positiv auf den Geburtsverlauf aus. Je nach Indikation und Allgemeinzustand der Gebärenden werden üblicherweise folgende Mittel verabreicht:

  • Gelsemium, Aconitum Napellus, Cimicifuga bei Angstzuständen und Panik. Dies schließt auch die Angst vor einem Kaiserschnitt oder vor Komplikationen mit ein.
  • Belladonna, Chamomilla, Sepia bei Frauen, die unter der Geburt sehr wütend werden, gereizt reagieren und keine Hilfe annehmen möchten.
  • Nux Vomica und Ipecacuanha bei Übelkeit, großem Stressempfinden sowie Schmerzen rund um den Nabel.
  • Kalium carbonicum und Pulsatilla bei Gebärenden, die sich selbst als sehr schwach erleben.
  • Coffea als Dammschutz (noch bevor sich das Gewebe am Damm stark dehnen muss).

Abhilfe bei Wochenbettbeschwerden

Die Zeit nach der Geburt nennt man Wochenbett. Hebammen raten frisch gebackenen Müttern, sich etwa vier Wochen Erholungszeit zu gönnen. Das Wochenbett ist eine sensible Phase: alle müssen sich aneinander gewöhnen, das Stillen oder Füttern des Fläschchens muss sich erst einspielen und die Nacht wird nicht selten zum Tag gemacht. Außerdem sollte die Mama genügend Zeit haben, die Geburt körperlich als auch auf der Gefühlsebene zu verarbeiten. Auch Geburtsverletzungen und Kaiserschnittnarben erfordern Schonung. Idealerweise hast du im Wochenbett Unterstützung von deinem Partner oder einer anderen Bezugsperson. Dann kannst du dich nämlich voll und ganz aufs Ausruhen und auf deinen Säugling konzentrieren; im Haushalt und am Herd werken unterdessen fleißige Helfer und Helferinnen.

In der Theorie ist das Wochenbett also eine ruhige Angelegenheit, in der Praxis sieht das oft anders aus. Geschwisterkinder fordern deine Aufmerksamkeit, der neue Familienzuwachs lässt sich schwer beruhigen und die Verletzungen von der Geburt verheilen nur langsam. Homöopathische Mittel haben sich auch in der Wochenbettpflege bewährt, da sie keine Nebenwirkungen haben und ein Übertritt in die Muttermilch nicht zu befürchten ist. Arnica, Bellis perennis und Calendula sind echte Allround-Talente in Hinblick auf die Wundheilung. Belladonna und Phytolacca helfen bei Stillproblemen und der Wirkstoff des roten Chinarindenbaums (China) wirkt dem Erschöpfungszustand nach einer kraftraubenden Entbindung entgegen.

Stillschwierigkeiten

Nicht immer glückt der Stillstart so, wie man es sich vorgestellt hat. Schlaflose Nächte, Geburtsverletzungen und Erschöpfung können sich negativ auf das Stillen auswirken. Das liegt daran, dass die Milchproduktion von Hormonen gesteuert wird und deren Ausschüttung hängt wiederum mit emotionalen Befindlichkeiten zusammen. Ein komplexer Kreislauf, der manchmal gar nicht so leicht zu verstehen ist. Grundsätzlich solltest du dich bei Stillproblemen sofort an deine Hebamme oder eine Stillberaterin in deiner Nähe wenden. Während dem Wochenbett besteht ein Anspruch auf Nachbetreuung durch deine Hebamme, sie kontrolliert nicht nur das Gewicht deines Babys, sondern hilft dir auch bei Problemen und Fragen. Die La Leche Liga sowie die Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen sind weitere wichtige Anlaufstellen. Stillberaterinnen verfügen oft über medizinische und homöopathische Grund- bzw. Zusatzausbildungen.

Zu den häufigsten Komplikationen beim Stillen zählen Milchstau und Brustentzündung. Die Milch staut sich in den feinen Milchkanälen, wird sie nicht zum Abfließen gebracht, kann sich die betroffene Stelle entzünden. Es kommt zu Rötungen, hoher Schmerzempfindlichkeit, Schmerzen beim Stillen und Verhärtungen. Bei einer Brustentzündung treten zusätzlich grippeähnliche Symptome wie Schüttelfrost, Fieber und Abgeschlagenheit auf. Sowohl ein Milchstau als auch eine Brustentzündung müssen behandelt werden. Homöopathische Mittel wie Arnica, Phytolacca, Belladonna sowie der Einsatz von Hausmittel können Abhilfe schaffen. Klingen die Beschwerden nach 24 Stunden nicht ab, solltest du dich an deinen Arzt/deine Ärztin wenden. Unbehandelt kann eine Brustentzündung nämlich ein abruptes Abstillen erfordern.

Sanfte Arznei für den Nachwuchs

Homöopathie eignet sich nicht nur für die frisch gebackene Mama, sondern auch für Säuglinge und Kleinkinder. Auch Kinder, die bereits im Schulalter sind, sprechen in der Regel sehr gut auf homöopathische Wirkstoffe an. Der kindliche Organismus ist im positiven Sinne sehr sensibel, daher zeigen Homöopathika trotz ihrer Sanftheit eine gute Wirksamkeit. Der Körper soll angeregt werden, sich selbst zu regulieren, Abwehrstoffe zu bilden und die Ursache der Erkrankung zu bekämpfen. Am häufigsten kommen Homöopathika bei klassischen Kinderkrankheiten, wiederkehrenden Infekten der oberen und unteren Atemwege, Magen-Darm-Beschwerden sowie stumpfen Verletzungen und Prellungen zum Einsatz. Aber auch bei chronischen Krankheiten wie Neurodermitis, Asthma und Allergien können mit Homöopathie gute Erfolge erzielt werden. Im Säuglingsalter ist eine speziell geschulte Hebamme die richtige Ansprechpartnerin, wenn du dir eine alternative Behandlung für dein Kind wünscht. Natürlich kannst du dich auch an deinen Kinderarzt/deiner Kinderärztin wenden, viele verfügen mittlerweile über eine entsprechende Zusatzausbildung.

Allgemeiner Hinweis: Homöopathische Arzneimittel sind immer apothekenpflichtig. Gewisse Präparate, z.B. in der Potenz D3, sind außerdem verschreibungspflichtig und nur nach Vorlage einer entsprechenden Verordnung erhältlich.

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